Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre Folge gescheiterter Globalisierung
… Nachkriegsfolgen und der Untergang von Demokratien im Lichte konkurrierender Erklärungen.
von Ekkart Zimmermann (München)
Vorgetragen auf der Konferenz Nach dem Großen Krieg. Vom Triumph zum Desaster der Demokratie 1918/19-1939
Hannah-Arendt-Institut, 6. 10. 2014
I. Einleitung
Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie hat Kurt Lewin (1952:169) einmal gesagt. Ob und inwieweit dieser Rat auch in der Geschichtswissenschaft angekommen ist, kann angesichts des neuesten Historikerstreits um die Entstehung des Ersten Weltkriegs erneut bezweifelt werden.
Hier geht es darum, hoffentlich wichtige theoretische und empirische Befunde aus der vergleichenden Forschung über die Große Depression der 30er Jahre und ihre Folgen vielleicht zum „ersten Mal“ einigen Historikern und anderen deutschsprachigen Lesern kurz vorzustellen. Welche Schlüsse daraus gezogen werden, bleibe dahingestellt.
Es läge nahe, hier auf Mängel im jetzigen Historikerstreit über den Ausbruch des Ersten Weltkriegs einzugehen, wie die Vermischung von Strukturargumenten mit intentionalem Handeln im Sinne von strategischen spieltheoretischen Alternativen, damit verbundenen Risiken und möglichen Gewinnen, und beigemischten volkspädagogischen Erziehungsmotiven (Beibehaltung, Einschränkung oder Revidierung der Alleinschuldthese Deutschlands). Im Kern handelt es sich jeweils um Mängel in einem klar angelegten vergleichenden Untersuchungsplan (Zimmermann, 2014). Dies gilt vorrangig für das entsprechende deutschsprachige historische Schrifttum.
Abbildung: Ein vereinfachtes Kausalmodell einiger (Fehl-)Beziehungen zwischen Prinzipal, Banken und Zentralbank.
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