Die Schulden im 21. Jahrhundert
ECAEF-Buchempfehlung (Austrian School of Economics applied!) – Daniel Stelter* “Die Schulden im 21. Jahrhundert – Was ist drin, was ist dran und was fehlt” feierte kürzlich Buchpremiere. Die gute Nachricht für Befürworter der Österreichischen Schule der Ökonomie: Daniel Stelter widerlegt mit seiner Schrift Thomas Piketty. Stelters Buch von nur 160 Seiten ist ein knalliger Gegensatz zu Piketty’s 800 Seiten starkem „Das Kapital im 21. Jahrhundert“. Und um noch eins draufzusetzen, nennt Stelter sein Büchlein „Die Schulden im 21. Jahrhundert“.
Stelter zeigt eindrucksvoll, dass Piketty die Bedeutung der Schulden völlig unterschätzt. Nur wer die Dynamik von Verschuldung und Entschuldung verstehe, könne aber Vermögensverteilung und Wirtschaftskrisen verstehen und Lösungen erarbeiten. Die diesbezüglichen Argumente des Autors sind schlüssig und überzeugend.
Aber es gibt auch eine schlechte Nachricht: Selbst Stelter weiss keinen schmerzlosen Ausweg aus der expliziten und impliziten Schuldenkrise. Die Aussicht auf höheres Wirtschaftswachstum stösst schon aus Gründen der Demografie an Grenzen; — die Bevölkerung wird immer älter und schrumpft, die Gesamtproduktivität nimmt deshalb eher ab als zu. Eine moderate Inflation will und will sich nicht einstellen. Wenn das ‘Gelddrucken’ so weitergeht, sei eher eine Hyperinflation wahrscheinlich – eine Katastrophe ohnegleichen! So bleibt als einzige Lösung die Sanierung der Finanzen durch einen Schuldenschnitt. Für Piketty ist der Schuldenschnitt eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, für Stelter ein solcher Schritt nur ökonomische Logik.